127m² Wohnfläche für Singles als minimalistisch, umweltfreundlich und am Zahn der Zeit zu propagieren kann auch nur einer Bank einfallen.
Es ist ja durchaus schön, wenn auch die Wirtschaft auf den Nachhaltigkeitszug aufspringt und so die frohe Botschaft "weniger ist mehr" mitverbreitet.
Aber leider entpuppen sich solche Statements oft als Mogelpackung und Greenwashing im Sinne lukrativer PR-Arbeit. Die Unternehmen wollen zeigen, dass sie was für die Zukunft tun. Das
Geschäftsmodell will man aber nicht ändern. Wir als Tiny PopUp Projekt müssen uns hiervon also ganz klar abgrenzen!
Angenommen einige Singeles nehmen dieses "Tiny House"-Angebot auf 127m² (sage und schreibe mehr als 70m² über dem Durchschnitt) an: sie bekommen auch noch das Gefühl vermittelt, dass sie der
Umwelt etwas Gutes tun würden.
Als Einfamilienhaus mögen 127m² ja noch ansatzweise Sinn machen, vor allem wenn ökologische Baustoffe verwendet werden. Da ist auch der Primärenergiebedarf pro Person geringer.
Aber das ganze als Singlewohnung lobzupreisen ist schon frech.
Jeder soll so wohnen dürfen, wie er oder sie will. Aber wer zu Ressourcenknappheit, Bodenversiegelung und Energieverschwendung überdurchschnittlich viel beiträgt, sollte sich dafür nicht noch auf
die Schulter klopfen dürfen.
Deshalb hier ein paar Nachhilfe-Tips für die Verantwortlichen bei der Raiffeisen Schweiz und den Architekten:
Was ist ein Tiny House?
Es gibt zwar keine gesetzliche Definition von "Tiny Houses" aber der Verein "Kleinwohnformen Schweiz" ist seit bald 3 Jahren mit großem Medienecho unterwegs und umreisst nachvollziehbar, was
unter Tiny House und Co. zu verstehen ist: eine Wohnfläche von maximal 40 m², die den Boden nicht versiegelt (Räder oder Punktfundamente), aber trotzdem die Hygienestandards einhält.
Außerdem wurde auch in den Duden letztes Jahr eine Definition zu "Tiny Houses" aufgenommen.
Nachhilfe zu "Weniger ist mehr":
In unserem Onlinevortrag mit dem Klimaherbst München sprechen wir über tiny living und gehen auf diverse Aspekte der Nachhaltigkeit ein in Zusammenhang mit Tiny Houses und Co.
Diesen Vortrag empfehlen wir der Raiffeisenbank und dem Architekten auch aufs Wärmste.
Zu finden auf YouTube: "tiny living - kann weniger genug sein"
Also Bitte liebe @raiffeisen_ch überdenkt nochmal eure Vorstellungen von tiny
living. Ein Austausch mit dem Schweizer Verein @kleinwohnformen wäre sicher auch willkommen
👍
Hier geht´s zum Artikel der Raiffeisen Schweiz:
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