Es gibt bis jetzt keine rechtlich anerkannte Definition. Tiny House bedeutet lediglich “kleines Haus”. Oft wird darunter ein Haus auf einem Anhänger verstanden.
Tiny Houses zählen für uns zu den Kleinwohnformen. Der Verein Kleinwohnformen Schweiz hat dazu folgende Definition erarbeitet:
Eine Kleinwohnform (KWF) ist eine Wohneinheit mit höchstens 40m2 Gesamtfläche.
Sie steht im Gegensatz zu herkömmlichen Immobilien nicht auf festen Fundamenten, sondern entweder auf Rädern und/oder Punktfundamenten, so dass sie einfach verschiebbar ist.
Sie müssen alle hygienischen Bedingungen erfüllen (Toilette, Wasch- und Kochgelegenheit) entweder direkt in der KWF oder auf dem Grundstück, so dass KWF als Hauptwohnsitz genutzt werden können.
Bestehend aus den Tiny Houses “Mission Winzig” und “Tiny DaHome” soll das Tiny PopUp ein Vorzeigeprojekt für ökologisches und innovatives Leben auf temporären, nachverdichteten oder nicht genutzten Flächen in der Stadt sein.
Die Chancen von Tiny PopUp-Projekten sollen aufgezeigt werden, um so weitere Tiny Houses allgemein realisieren zu können. Es geht uns mit diesen Projekten auch um die Sensibilisierung für einen umweltbewussten Lebensstil.
Ziel ist ein Update des Wohn- und Baurechts, um diese innovative und ökologische Wohnform aus der rechtlichen Grauzone zu
holen. Ein nachhaltiger Lebensstil sollte rechtlich gefördert werden. Eine Beharrung auf veralteten Gesetzen verhindert dies derzeit und bremst Innovationen. ->Hier Petition unterzeichnen!
Zum einen als Vorzeigeprojekt zu Tiny Living in München (dazu Vorträge, Workshops, Veranstaltungen, Mehrwert für die Nachbarschaft) und als Besichtigungs-Objekt für PolitikerInnen, Stiftungen, Organisationen etc., um sich ein Bild dieser innovativen, nachhaltigen und bezahlbaren Wohnform machen zu können. Ziel ist eine Sensibilisierung hinsichtlich Chancen von Tiny Houses im urbanen Raum: zeitliche Begrenzung der Flächennutzung, dauerhaft brach liegende Flächen nachhaltig aufwerten durch einfache Nachverdichtung und Wohnen ohne Flächenversiegelung (Vorteile: kühlt Stadtklima, schützt Biodiversität im Boden, Wasser fließt weiter ab)
Als Basis dafür sehen wir eine Datenerhebung zu Verbrauch und Wohnklima (in Zusammenarbeit mit dem “Verein Kleinwohnformen Schweiz” und “Einfach gemeinsam Leben e.V.”) u.a. zur Entwicklung eines Energielabels.
Weil Tiny Houses keine Immobilien, sondern “Mobilien” sind. Bei jedem Ortswechsel müsste erneut eine Baugenehmigung eingeholt werden. Aufwand und Kosten sind hier unverhältnismäßig und erschweren Tiny Living unnötig.
Mobile Kleinwohnformen, die keinen Boden versiegeln brauchen angepasste Regeln.
Beispiel: Rad, Auto, LKW: Sie sind alle Teilnehmer im Straßenverkehr. Es gibt gemeinsame Verkehrsregeln & fahrzeugspezifische aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen der Fahrzeuge. Eine ähnliche Verfahrensweise bräuchte es auch beim Baurecht/Wohnrecht. Es braucht eine Unterscheidung von Bauwerken zur Wohnnutzung mit folgenden Aspekten:
ökologisch verträgliche Bauweise, zeitliche Begrenzung der Flächennutzung und Wohnen ohne Flächenversiegelung.
Ein Slum ist für uns ein Bereich, auf dem in Blechhütten gehaust wird und Abwasser, Fäkalien und Müll unkontrolliert vor Ort in die Natur gelangen. Davon grenzen wir uns ganz klar ab, denn Tiny Living bedeutet vor allem auch, in Kreisläufen zu denken, seine Hinterlassenschaften hygienisch konform zu entsorgen und Müll zu vermeiden bzw. nach dem Cradle-to-Cradle Prinzip wiederzuverwerten. Letztendlich kann man sich Tiny Houses als minimalistische Einfamilienhäuser vorstellen, nur ohne Bodenversiegelung. In einem Viertel mit vielen Einfamilienhäusern kommt ja auch niemand auf die Idee, plötzlich von “Verslumung” zu besprechen. Uns ist wichtig, gewisse Standards hinsichtlich Ökologie, Entsorgung, Hygiene und Brandschutz einzuhalten. Und trotzdem braucht es rechtliche Updates, um diese nachhaltigen Kleinwohnformen aus der rechtlichen Grauzone zu holen.
Trailerparks in den USA sind oft ein Symbol für die letzte Station vor der Obdachlosigkeit. Die Menschen müssen sich in heruntergekommene “Mobile Homes” flüchten, weil es kein wirkliches staatliches Sicherheitsnetz gibt. Für Tiny Living entscheiden sich die Menschen meist bewusst. Aus ökologischen und minimalistischen Gründen, aber auch der finanziellen Freiheit wegen in Zeiten des Mietenwahnsinns. Wir finden es verwunderlich, dass sich Menschen, die auf kleinerem CO2-Fußabdruck leben wollen, nach wie vor dafür rechtfertigen müssen. Nicht im viel Haben, sondern im wenig Brauchen liegt doch die Zukunft einer Welt mit endlichen Ressourcen. Rechenschaft sollten vermehrt Leute ablegen, deren Reichtum auf Ausbeutung ärmerer Menschen und Raubbau an der Natur basiert.
Leider werden bei der Tiny House Debatte in Städten oft Äpfel mit Birnen verglichen: Natürlich sind Tiny Houses keine Alternative für Hochhäuser in der Stadt. In der Innenstadt machen Tiny Houses vor allem als Zwischennutzung und zur Nachverdichtung Sinn. Hier sehen wir ein hohes, noch ungenutztes Potenzial. Verglichen werden sollten Kleinwohnformen primär mit Einfamilienhäusern. Auf einer Fläche von 250-500m2 haben statt einem Haus 4-8 Tiny Houses Platz. Hinsichtlich Ressourcenverbrauch, Primärenergiebedarf und Flächenversiegelung steht das Tiny House also im Vergleich zum Einfamilienhaus um Längen besser da.
Tiny Houses in der Stadt machen überall dort Sinn, wo nicht mehr in die Höhe gebaut werden kann bzw. soll. Dies können Flächen sein, wo erst in ein paar Jahren gebaut wird und die so für einige Jahre zwischengenutzt werden können. Aber auch Nachverdichtung ohne Flächenversiegelung ist ein wichtiger Punkt hinsichtlich Tiny Living: auf brach liegenden Grundstücken, Hinterhöfen, auf Flachdächern oder Gärten um ein Einfamilienhaus kann bezahlbarer, als auch umweltschonender Wohnraum geschaffen werden, der den Boden nicht versiegelt. Hier liegen die Vorteile von “urban Tiny Living”: als ökologischer Lückenfüller.
Brachen sinnvoll nutzen
Industriebrache mit Parkplatz ermöglicht eine Siedlung mit Kleinwohnformen als Zwischennutzung. Erweiterbar mit Flächen für Kleingewerbe/Start-ups
Gartenfläche neu nutzen
Ein Einfamilienhaus wird mit Kleinwohnform(en) im Garten ergänzt und ermöglicht so beispielsweise generationenübergreifendes Wohnen.
innerstädtische Räume verdichten
Herkömmliche MFH-Siedlung mit Kleinwohnformen ergänzt
Es gibt derzeit zum einen viele städtische Flächen, die entweder nachverdichtet oder temporär zwischengenutzt werden können. Aber auch Privatpersonen wollen Restgrundstücke, ungenutzte Brachflächen, Flachdächer oder Häuser mit ungenutztem Umschwung für Tiny Houses zur Verfügung stellen (wir bekommen regelmäßig Anfragen). Aber so lange Privateigentümer auf unverhältnismäßig hohe rechtliche Hürden stoßen, werden sie ihre Flächen nicht für mobile Kleinwohnformen öffnen, obwohl sie dadurch bezahlbaren Wohnraum schaffen würden. Hier ist vor allem die Lokalpolitik gefragt: Sie sollte mit gutem Beispiel vorangehen und mobile Kleinwohnformprojekte ermöglichen, dann ziehen Privateigentümer nach.
Im Gegensatz zu Wagenplätzen ist die Idee von Tiny PopUp-Projekten, kleine Flächen und Brachen sinnvoll zu nutzen. Das kann mit einem einzelnen Tiny oder mit mehreren sein, je nachdem, was die Fläche hergibt. Hier kommen kleine Brachflächen genauso infrage wie private Gärten, Hinterhöfe oder Flachdächer.
Von uns her gesehen gibt es für den Wohnungsmarkt nicht DIE Lösung. Wichtig ist durch eine grosse Vielfalt verschiedenste Möglichkeiten zu unterstützen. Kleinwohnformen können ein Puzzleteil von vielen sein, welche je nach Person und Situation eine optimale Lösung darstellen. Zudem handelt es sich bei Tiny Houses meist um nachhaltige Wohnformen mit erheblich geringerem CO2-Fußabdruck im Vergleich zu herkömmlichen Wohnformen.
Generell gilt es die temporäre Flächennutzung zu vereinfachen, um Tiny PopUp-Projekte kostengünstig und zügig zu ermöglichen.
Wir wünschen uns eine Duldung auf Zeit mit der Option einer Verlängerung, um politische Arbeit hinsichtlich Tiny Living vorantreiben zu können. Die Lokalpolitik sollte für Tiny PopUp-Projekte auf städtischen, temporär brach liegenden Flächen eintreten, denn dahinter steckt für die Stadt(viertel) ein großes Potenzial: geringer (Kosten-)Aufwand für die Stadt und hoher Mehrwert für die BürgerInnen. Außerdem wünschen wir uns eine gemeinsame Erarbeitung von Genehmigungsvereinfachungen hinsichtlich Tiny Living in Kooperation mit den zuständigen Referaten, dem Stadtrat und den Länderministerien. Vorerst heißt dies, dass ein Testbetrieb bewilligt werden müsste, um zuverlässige Daten sammeln zu können (z.B. mit einer Experimentierklausel, wie es in anderen Bundesländern bereits angewandt wird).
Wir haben die Erlaubnis des Grundstückseigentümers, unser Projekt hier temporär vorzustellen. Außerdem wollen wir zusammen mit politischen EntscheidungsträgerInnen und ArchitektInnen angepasste Genehmigungsverfahren für Kleinwohnformen ohne Flächenversiegelung entwickeln.
Nein, es ist unser Projektort, an dem wir unser Tiny Pop Up vorstellen und Events veranstalten. Außerdem hat sich mit der Zeit unser urbaner Garten als sehr pflegeintensiv entpuppt. Aber klar, das langfristige Ziel ist es, in unserem Tiny House mit Erstwohnsitz leben zu können. Nicht am aktuellen Projektort, sondern auf einer anderen urbanen Fläche. Bis dahin wollen wir Daten zu Tiny Living erheben, die die ökologischen Vorteile von kleinen Wohnformen unterstreichen.
Das ist schwer zu sagen, denn es kommt darauf an, welche Voraussetzungen der Platz mitbringt: gibt es Wasser- und Stromanschluss, können Gemeinschaftsräume, Waschmaschine etc. genutzt werden und wie ist die Anbindung an den ÖV. Für eine Brachfläche, bei der der Eigentümer nur geringen Aufwand hat, sind sicher Quadratmeterpreise von ca. 1 € pro Monat zu vertreten. Wenn der Eigentümer mehr in die Fläche investieren muss und Gemeinschaftsräume etc. vorhanden sind, ist natürlich eine etwas höhere Pacht gerechtfertigt. Was wir jedoch nicht unterstützen wollen sind Wucher-Preise von Privatleuten, als auch von Camping-Platz-Betreibern, die den Mangel an Stellplätzen ausnutzen.
Derzeit ist es eher schwer, an Flächen zu kommen, weil sich Tiny Houses noch in einer rechtlichen Grauzone befinden und einige Verordnungen angepasst werden müssen, damit Aufwand und Kosten nicht unverhältnismäßig groß sind. Wichtig ist, sich aktiv zu engagieren, egal ob in einem Verein oder politisch. Oft gilt es überhaupt einmal zu erklären, was Tiny Houses denn sind und was die Vorteile davon sein können für eine Gemeinde. Relativ selten ist ein gemachtes Nest zu finden, in das man nur noch sein Tiny House stellen muss. Das sollte man sich bewusst sein, bevor der Kauf oder der Bau ansteht. Aber gerade in der Lokalpolitik/ Gemeinderat merkt man: wo ein politischer Wille ist, findet sich meist auch ein Weg. Deshalb lohnt sich das Engagement vor Ort!
Da wir hier nicht dauerhaft sind, stört es uns nicht sonderlich. Man gewöhnt sich daran, beim Gärtnern von LokführerInnen gegrüßt zu werden ;-)
Wir haben das Tiny von Anfang an für 2 Leute geplant, deshalb sind für uns genügend Rückzugsorte vorhanden. Da wir seit mehr als 6 Jahren viel und lange mit dem eigenen Van unterwegs sind, wussten wir eigentlich schon vorher, dass uns der Platz reichen wird. Das diese Lebensweise nichts für alle ist, erklärt sich aber von selbst.
Mobile Kleinwohnformen sind in vielen Bereichen ökologischer als herkömmliche Wohnformen:
Keine Flächenversiegelung: Boden kühlt weiterhin Stadtklima, Schutz der Biodiversität und Erhalt der Nährstoffe im Boden, Wasser kann abfließen (Hochwasserschutz)
Wenig graue Energie in Baumaterialien: Verwendung von nachhaltigen und ungiftigen Bau- bzw. Dämmstoffen (kein Beton, dafür Holz, Jute, Hanf, Schafwolle, etc.) und somit langfristige Bindung von CO2 und wenig CO2-Verbrauch/ wenig Schadstoffe
Kleines Haus = weniger Baumaterialien und weniger benötigte Energie für den Bau
Bau nach dem Cradle-to-Cradle Prinzip: die meisten Materialien können in einem
Wertstoffkreislauf wiederverwendet werden
Souverän ist für uns nicht, wer viel hat, sondern wer wenig braucht. In einer Welt mit endlichen Ressourcen ist ein Paradigmenwechsel nötig: verschwenderische Lebensstile sollten nicht weiter als erstrebenswert gelten, sondern eine suffiziente Lebensgestaltung, die nicht auf Kosten Dritter baut.
Eine Trocken-Trenn-Toilette trennt fest von flüssig. Beides enthält wichtige Nährstoffe, die wir kompostiert und verdünnt der Natur zurückgeben können und so sinnvolle Kreisläufe schaffen. Nach ca. zwei Jahren ist das Ganze bester Hummus, nach Permakulturrichtlinien kompostiert. Durch die direkte Trennung mittels eines speziellen Einsatzes kommt es zu keiner Geruchsbildung. Und da an Stelle von wertvollem Trinkwasser lediglich etwas Sägespäne und Rindenmulch dazu gegeben werden, leistet eine Trocken-Trenn-Toilette einen grossen Beitrag zum Wassersparen. (Durchschnittlich werden etwa 30% des täglichen Wasserverbrauchs für die Toilettenspülung gebraucht. Also ca 40l pro Tag und Person, um seine Hinterlassenschaften wegzuspülen).
Das Tiny DaHome ist in Holzständerbauweise mit ökologischer Hanf-Jute Dämmung gebaut.
● Pappelsperrholz
● Holzständer 8cm mit Hanf Jute Dämmung,
● Offene Fichten Aussenfassade
● Hinterlüftet
● U-Wert 0,516 W/m2K
Wir nehmen einen etwas schlechteren Dämmwert in Kauf, da wir auf ökologische Dämmstoffe setzen statt auf umweltschädliche Materialien wie Beton, Steinwolle und Styropor. Wir bevorzugen atmungsaktive Wände, die ein angenehmes Raumklima erzeugen. Auch das Cradle to Cradle Prinzip ist uns dabei sehr wichtig. Unser Energieverbrauch ist durch den kleinen Raum und innovative Lösungen trotzdem wesentlich geringer als bei den meisten modernen Bauten.
Das ist ein Beispiel für gesetzliche Anpassungen. Denn die zu beheizenden Volumen sind sehr klein und die Heizperiode wird dank Sonnenunterstützung im Vergleich zu herkömmlichen Häusern um rund zwei Monate verkürzt. So ist der Heizenergiebedarf pro Person und im Rahmen der 2000-Watt-Gesellschaft betrachtet sehr tief und viel tiefer als bei herkömmlichen Häusern. Zudem verwenden viele Kleinwohnformen CO2-neutrale Heizungen. Ohnehin greift für uns das alleinige Abstützen auf die Dämmung zu kurz. Verschiedene Studien attestieren Bewohnenden einer Kleinwohnform einen reduzierten ökologischen Fussabruck von rund 50 Prozent.
Da gibt es die verschiedensten Gründe. Das geht von bewusstem nachhaltigem Wohnen über Reduktion auf das Wesentliche (Minimalismus) bis zur Möglichkeit der Mobilität mit den eigenen vier Wänden. Gerne machen wir darauf aufmerksam, dass nicht immer alles grösser sein muss und versuchen hier auch einen Gegentrend zu setzen. Es ist uns aber wichtig, niemanden zu minimalistischem Wohnen zu zwingen.
Das Tiny Da Home wird mit einem modernen Küchenofen geheizt, zusätzlich soll noch eine Bodenheizung dazu kommen, die über die sowieso vorhandene Abwärme betrieben wird. Außerdem nutzen wir die grossen Fensterfronten ganz bewusst, um auch im Winter die natürliche Sonnenwärme ins Haus zu lassen.
Warmwasser wird im Winter durch Abwärme des Ofens in einem Rauchgasboiler erzeugt und im Sommer durch die Sonne. Im Winter wie im Sommer wird also bereits vorhandene Energie optimal genutzt.
Wir haben vier Solarpanele die je 245 Watt produzieren können. Das wäre unter optimalen Bedingungen also eine Leistung von 1100 Watt. Natürlich hängt dies von Wetter, Jahreszeit und Ausrichtung der Panele ab. An sonnigen Sommertagen haben wir einen grossen Stromüberschuss und unsere Batterien sind bereits morgens um 10 gefüllt. Aber auch an einem Bedeckten Tag haben wir ca. 300 Watt Leistung und eine Stromstärke von ca. 11 Ampere. Das Tiny DaHome ist also 100% Stromautark.
Ein Beispiel: wir haben zwei Induktionsplatten. Darauf kochen wir ca. 45 Minuten Risotto mit einem permanenten Verbrauch von ca. 1000 Watt. Wenn wir kochen, während die Sonne scheint, ist direkt nach dem Essen die Batterie auch schon wieder voll.
Da Tagsdurch ja immer auch Strom durch die Solaranlage reinkommt, füllen sich unsere Batterien natürlich auch permanent wieder auf. Wir müssten also den Wasserkoch (2'200 Watt) den ganzen Tag laufen lassen, um den Strom ansatzweise zu verbrauchen, den unsere "tiny"-Stromanlage produziert.
Im Winter bei kürzeren Tagen kanns nach 3-4 Tagen ohne Sonnenschein je nachdem knapp werden. Daher werden wir unsere Anlage voraussichtlich noch mit einem mini Windrad ergänzen.
Da wir aktuell leider noch keine Bewilligung haben, dies real und zuverlässig erheben zu können, basieren die Daten auf Annahmen und Hochrechnungen, sowie Referenzwerten des Fact Sheets vom Verein Kleinwohnformen Schweiz.
Der Energiebedarf vom Tiny DaHome setzt sich folgendermassen zusammen:
Heizung: Moderner Küchenofen, ca. 1.5 Ster Buchenholz/Jahr
Warmwasser: Winter durch Abwärme der Heizung, Sommer durch Sonne
Weitere Energieverbraucher: ca. 11 kg Propangas (Kochen in der Zwischensaison)
Stromverbrauch: 600 KWh/Jahr für Kühlschrank, Licht, Laden elektronischer Geräte, WIFI, Kochen bei Solarüberproduktion, Haustechnik.
Anteil Solarenergie: → 100% Deckung
Berechnet mit dem Energierechner von 2000 Watt-Wohnen kommen wir auf einen durchschnittlichen Energieverbrauch von 27 Watt pro Person.
(Als Vergleich: Eine Untersuchte Neubauwohnung in der Schweiz kommt auf 302 Watt pro Person - Daten vom
Verein Kleinwohnformen Schweiz)
Wir waschen Zuhause. Generell sind wir aber der Meinung, dass nicht jeder Haushalt seine eigene Waschmaschine braucht. Ein weiterer wichtiger Faktor beim Waschen ist Mikroplastik: es wird in Kläranlagen bisher nicht herausgefiltert. Deshalb gibt es mittlerweile spezielle Beutel, die die feinen Plastikpartikel auffangen, bevor sie ins Leitungssystem gelangen.
Das ist schwer zu sagen und kommt sicher auf die Art und die Qualität des Tiny Houses an. Schlussendlich ist es bei uns ein Holzbau, der seine Pflege braucht, wie andere Holzhäuser auch. Wie bei normalen Häusern ist es wichtig Schimmel vorzubeugen. Indem man eine nachhaltige Dämmung und entsprechenden Wandaufbau wählt, kann man hier punkten. Dann muss auch nicht nach 10 Jahren, wie bei vielen Wohnhäusern bisher, die schimmelnde Dämmung abgerissen werden. Aber hinsichtlich Lebensdauer und Tiny House gibt es einfach noch zu wenige Studien.
Ein Tiny PopUp soll ein Begegnungsort im Quartier sein. Durch Veranstaltungen wie Workshops, Vorträge oder OpenAir Kino soll ein Bewusstsein für Umweltschutz in die breite Masse getragen werden und politische Themen eine Bühne erhalten. Nachhaltigkeit und Minimalismus wird erlebbar gemacht und es zeigt, wie jeder im Kleinen Wandel vorantreiben kann.
Unsere Veranstaltungen reichen vom Tag der offenen Tür über Flohmarkt, Kino bis zu Vorträgen, Konzerten und Workshops. Die Themenbereiche umfassen hauptsächlich die Bereiche bezahlbarer Wohnraum, Tiny Living und Minimalismus, sowie verschiedenste Themen zur Nachhaltigkeit und Ökologie.
Bei unseren Veranstaltungen besteht natürlich immer auch die Möglichkeit, einen Blick in die Häuser zu werfen. Auf unserer Homepage, auf Facebook und Instagram erfährst du jeweils, wann der nächste Event ansteht.
Durch eine Mitgliedschaft beim Verein “Einfach gemeinsam Leben e.V.” (Region München/Deutschland) oder Verein Kleinwohnformen Schweiz unterstützt du die politische Arbeit der Vereine. Je mehr Menschen sich zu einem Thema engagieren und organisieren, desto eher erkennen politische EntscheidungsträgerInnen die Dringlichkeit, Tiny Houses aus der rechtlichen Grauzone zu holen. Ausserdem könnt ihr euch in unsere UnterstützerInnen-Liste eintragen, wenn ihr das Projekt gut findet, dann erhaltet ihr in Zukunft mehr Informationen vom Tiny PopUp. Wenn du dich darüber hinaus intensiver für Tiny PopUp Projekte in der Stadt stark machen willst, sprich uns gerne an!
Das Tiny DaHome haben wir von Anfang an selbst entworfen, geplant und gebaut. Natürlich immer im Austausch mit Experten und Fachleuten. Lediglich das Dach, Strom und Sanitär haben wir machen lassen.
Wir sind überglücklich mit dem, was wir hier erschaffen haben und es wären wohl eher Kleinigkeiten, die wir anders machen würden. Wichtig ist, dass man nicht an den falschen Ecken spart, sondern lieber mal etwas mehr für die Qualität ausgibt. So würden wir wahrscheinlich einen anderen (kratzfesten) Boden einbauen oder andere Fenster (unsere Spanischen Schiebefenster sind zwar vom Platzverbrauch genial, aber dämm-mäßig nicht optimal). Wir wollten auch bei unserer Wand und Deckenverkleidung möglichst wenig Verschnitt produzieren (was ja grundsätzlich gut ist), hatten dadurch erheblichen Mehraufwand und brauchen zusätzliches Material zum Retuschieren. Außerdem würden wir uns noch viel intensiver mit dem Cradle to Cradle Prinzip auseinander setzen, um dadurch beispielsweise auf Silikon und andere nicht wiederverwertbare Baustoffe verzichten zu können.
Das variiert natürlich extrem. Ein grosser unterschied macht es sicherlich, ob man selbst baut oder sein Tiny House bauen lässt.
Wir haben unser Tiny House selbst gebaut und wo immer möglich auf nachhaltige Baumaterialen und Strom- und Wasserlösungen geschaut. Ohne unsere Arbeitszeit mitzurechnen haben wir ca. 30’000 investiert. Unser Tiny würde sich für uns also nach ca. 3 Jahren im Vergleich zu unseren Mietkosten rechnen. Investiert man noch mehr Zeit in das Auftreiben von Recycling-Materialien, kann ein einfaches Tiny House je nachdem sogar ab 10’000 bis 15’000 machbar sein. Lasst ihr euer Tiny House bauen, starten die Preise eher bei 50’000 und sind je nach gewünschtem Standard nach oben offen. Es gibt auch Zwischenstufen, bei denen man beispielsweise einen Bausatz kauft oder den Rohbau machen lässt und den Innenausbau selbst macht.